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Oliver Nöltner
Oliver Nöltner

»Lassen Sie uns nach Lösungen suchen,
nicht nach Problemen.«
oliver.noeltner@mesino.org
Tel. 0721 - 909 88 40 - 0

Studienarbeit zur Kindersicherheit

Im Rahmen des Studiums im Bereich der Arbeitssicherheit wurde die Integration der Sicherheitsorganisation und Erste Hilfe in das Arbeitsschutzmanagement von Kindertagesstätten gemäß den Empfehlungen der Unfallkassen ausgearbeitet. Zuerst musste erörtert werden, ob die Fachkraft für Arbeitssicherheit überhaupt für die Belange der versicherten Gruppe der Kinder zuständig ist. Im zweiten Schritt mussten die gesetzlichen Rahmenbedingungen festgestellt werden, da der zu untersuchende »Betrieb«, ein kirchlicher Träger, einen öffentlich-rechtlichen Rahmenvertrag mit der zuständigen Berufsgenossenschaft abgeschlossen hat, der diese von ähnlich ausführenden, allgemeingültigen Verwaltungsvorschriften der Unfallversicherungsträger entbindet.

Die bestehende Sicherheits- und Erste-Hilfe-Organisation des Trägers wurde systematisch analysiert. Hierzu wurden Kindertagesstätten ausgewählt, bei denen eine Begehung und Bewertung, durch im Vorfeld erstellter Prüfkriterien, durchgeführt wurde. Darüber hinaus wurden Mitarbeiter (Erzieher/innen) mittels eines Fragebogen, zur Wirkung der erfassten Maßnahmen und Schutzziele befragt. Bezogen auf die Erhebungsmethoden konnten zwischen zwei Kennzahlen unterschieden werden: Indikatoren für die vergangenheitsorientierte Bewertung des Arbeits- und Sicherheitsschutzhandelns in den betrieblichen Prozessen und Wirkungskennzahlen über die Mitarbeiterbefragungen. Beide Beurteilungskennzahlen wurden in der Bewertung vergleichend dargestellt, um so gegebenenfalls Differenzen in der Wahrnehmung der Mitarbeiter und des formalen Handelns darstellen zu können.

Anhand eines übergeordneten Schutzzieles, der »personellen Sicherstellung der Ersten Hilfe«, wurden im weiteren Verlauf die Vorgehensweisen am Handlungszyklus »Systematisches Vorgehen der Fachkraft für Arbeitssicherheit« aufgezeigt. Im untersuchten Teilbereich »Sicherheitsorganisation und Erste Hilfe« sind wir bis auf wenige Ausnahmen auf verhaltensgebundene Lösungen angewiesen. Die Befähigung zu Erste-Hilfe-Leistungen erfordert bestimmte Handlungskompetenzen. Man erwartet von einem Ersthelfer einen hohen Grad an organisatorischen, technischen, medizinischen und psychologischen Kenntnissen. Von den Mitarbeitern in Kindertagesstätten wird diese Fachkompetenz gleich doppelt verlangt. Der Gesetzgeber sieht im Nicht-Vollzug der systematischen Sicherstellung von Erster Hilfe eine akute lebensbedrohliche Gefährdung für die Beschäftigten und anderen Personen im Verantwortungsbereich des Arbeitgebers. Das Grenzrisiko (noch vertretbares Risiko) hierfür legt er am »angemessenes Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten und zu den bestehenden besonderen Gefahren« fest.

Die Lösungssuche wurde von den Grundsätzen der Verhaltensbeeinflussung und den betrieblichen Prozessstrukturen bestimmt. Am Ende wurden entsprechende Schutzziele gesucht und ihre zukünftigen Auswirkungen beschrieben.

Die Studienarbeit kommt zur Schlussfolgerung, dass Analysenmethoden zur Gefährdungsbeurteilung sich nicht nur auf die formale Bewertung der Prüfkriterien beschränken sollten (»Checklisten abarbeiten«), sondern die Wahrnehmungen der Mitarbeiter zwingend mit erfasst werden müssen. Die formale Erfüllung der Schutzziele schliesst nicht immer einen Wirkungserfolg mit ein. Selbst ein gut etabliertes Arbeitsschutzsystem kann zu einem Gefährdungsrisiko werden, wenn keine entsprechende Arbeits- und Gesundheitsschutzkultur gelebt wird. Die Herausforderungen liegen vor allem darin, beide Zielgruppen (Mitarbeiter und Kinder) im Arbeitssystem zu erfassen und ihre gegenseitige Beeinflussung zu bewerten.

Aus den Erkenntnissen der Studienarbeit wurde das Sicherheitskonzept FiPS – Kinderbetreuung auf Nummer sicher – entwickelt.